keilen

keilen
Keil:
Das auf das dt. Sprachgebiet beschränkte Substantiv (mhd., ahd., mnd. kīl) gehört wahrscheinlich im Sinne von »Gerät zum Spalten« zu der Wortgruppe der Wurzel *g̑ēi- »‹sich› spalten, aufbrechen«, bes. von Pflanzen »keimen, knospen, aufblühen«, vgl. z. B. armen. ciuł »Halm« und lit. žiedė̓ti »blühen«. Zu dieser Wortgruppe gehört auch das mit m-Suffix gebildete Keim und wahrscheinlich auch das unter Kien (eigentlich »abgespaltetes Holzstück«) behandelte Wort. Mit »Keil« verwandt ist die nord. Sippe von aisl. kīll »schmale Bucht, langer Seearm«, beachte dazu den dt. Ortsnamen Kiel, niederd. tom Kyle eigentlich »an der keilförmigen Bucht«. Abl.: keilen ugs. für »prügeln« (spätmhd. kīlen »Keile eintreiben, um zu spalten oder zu befestigen«; die ursprüngliche Bedeutung ist noch bewahrt in »fest-, einkeilen« und »verkeilen«; die bildhafte Verwendung des Wortes im Sinne von »hauen, schlagen, prügeln« stammt aus der Gauner- und Studentensprache), dazu Keile ugs. für »Prügel« (18. Jh.) und Keilerei ugs. für »Schlägerei« (19. Jh.). Siehe auch den Artikel Keiler.

Das Herkunftswörterbuch . 2014.

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  • Keilen — Keilen, verb. reg. act. et neutr. und zwar letzteres mit dem Hülfsworte haben. 1) Mit Keilen spalten, oder befestigen. Aus einander keilen, mit Keilen aus einander treiben. So auch in den Zusammensetzungen einkeilen, verkeilen u.s.f. 2) Die… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • keilen — Vsw schlagen, prügeln erw. vulg. (17. Jh.) Stammwort. Entnommen aus dem Rotwelschen, wie auch Keile Schläge . Von dort stammt die Bedeutungsverschiebung bei dem Verb von Keile eintreiben (wobei kräftig zugeschlagen werden muß) zu schlagen .… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • keilen — sich keilen 1. sich [durch]drängen, sich durchquetschen, sich durchzwängen, sich hindurchdrängen, sich [hindurch]schieben, sich quetschen, sich zwängen; (ugs.): sich [durch]drängeln. 2. sich balgen, sich prügeln, [sich] raufen, sich schlagen;… …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • keilen — zwängen; einzwängen; einpferchen; einkeilen * * * kei|len 〈V.; hat〉 I 〈V. tr.〉 1. etwas keilen mit einem Keil spalten 2. 〈umg.〉 jmdn. keilen zum Eintritt werben, als Mitglied werben II 〈V. refl.; umg.〉 sich keilen 1. einander prügeln …   Universal-Lexikon

  • keilen — kei·len1; keilte, hat gekeilt; [Vt] etwas in etwas (Akk) keilen einen ↑Keil (1) in einen Spalt o.Ä. schlagen oder klemmen: ein Stück Holz in einen Baumstamm keilen kei·len2, sich; keilte sich, hat sich gekeilt; [Vr] jemand keilt sich mit… …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • keilen — kiele keilen (sich) keile (sich) …   Kölsch Dialekt Lexikon

  • keilen — kei|len (umgangssprachlich für stoßen; [für eine Studentenverbindung] anwerben); sich keilen (umgangssprachlich für sich prügeln) …   Die deutsche Rechtschreibung

  • keilen, sich — sich keilen V. (Oberstufe) ugs.: einen Streit mit jmdm. mit den Fäusten austragen Synonyme: sich prügeln, sich raufen, sich schlagen, sich kloppen (ugs.) Beispiel: Die Kinder keilten sich um das neue Spielzeug und am Ende haben sie es kaputt… …   Extremes Deutsch

  • Keilen Dykes — Infobox NFLactive width = caption = currentteam =Arizona Cardinals currentnumber =73 currentposition =Defensive end birthdate =birth date and age|1984|9|6 birthplace =Youngstown, Ohio heightft =6 heightin =3 weight =294 debutyear = debutteam =… …   Wikipedia

  • keilen — keilenv 1.tr=jnprügeln.LeitetsichhervomkräftigenSchlagen,dasbeimEintreibeneinesKeilserforderlichist.Seitdem17.Jh. 2.tr=jnfüretwzugewinnensuchen;Mitgliederwerben.ManredetnachdrücklichaufjneinunddringtlangsaminihneinwieeinKeil.Studseitdemfrühen19.Jh… …   Wörterbuch der deutschen Umgangssprache

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